Die Krampusse bevölkern die Münchner Altstadt

Krampuslauf über den Münchner Christkindlmarkt

Am 8. Dezember 2024 sind sie wieder unterwegs: Beim großen Schaulauf des Brauchtums überraschen jedes Jahr „wilde Gesellen“ wie Krampusse, Perchten und Klause, vor denen sich aber niemand fürchten muss. Mittlerweile zieht der Lauf während des Christkindlmarkts bis zu 50.000 Schaulustige an.

Der traditionelle Krampuslauf über den Münchner Christkindlmarkt
Anette Göttlicher
Schaurig-schön: Der große Krampuslauf durch die Münchner Altstadt.

Alle Infos zum Krampuslauf

  • Wann: Sonntag, 8. Dezember, von 15 bis 17 Uhr
  • Wo: Münchner Innenstadt
  • Laufstrecke: Von der Sendlinger Str. geht der Lauf über Rosental, Viktualienmarkt bis zum Alten Rathaus.
  • Wer: Der Lauf wird vom Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) in enger Zusammenarbeit mit der ersten Münchner Krampus-Gruppe „Sparifankerl-Pass“ organisiert und finanziert.
  • Wie viele Gruppen nehmen teil?: Ca. 25 Gruppen mit mehr als 300 Mitwirkenden.
  • Seit wann?: Seit etwa 500 Jahren gibt es die Krampus-Tradition im Alpenraum. Bereits im 16. Jahrhundert zogen die sogenannten "Klabaufs" durch die Straßen
Der Verlauf des Krampuslauf in München 2024
RAW
Der Verlauf des Krampuslaufs in München 2024

Hunderte Krampusse ziehen durch München

Selfie mit Krampus
Anette Göttlicher
Gar nicht so gefährlich: Selfie mit Krampus am Kripperlmarkt.

Rasselnd, scheppernd und mit viel Gebrüll geht's pünktlich um 15 Uhr los in der Sendlinger Straße. Viele Münchnerinnen und Münchner warteten schon auf die gruseligen Gesellen, die schon seit 500 Jahren im Alpenraum als Perchten, Krampusse oder „Klabaufs“ in der Weihnachtszeit ihr Unwesen treiben. In der ersten Reihe auch viele Kinder: Denn wirklich fürchten muss man sich vor den gruseligen Gesellen nicht. Die Interaktion mit den Zuschauern gehört dazu, und natürlich gibt's nach einem wilden Tänzchen oder dem Klau der Kopfbedeckung auch ein Selfie. Und die Mütze zurück.

Von der Sendlinger Straße ziehen die Krampus-Gruppen über Rosental und Viktualienmarkt bis zum Alten Rathaus. Hier endet der Lauf. Der Heilige St. Nikolaus, dessen Begleiter der Krampus der Tradition nach ist, ist auch mit von der Partie und bildet das Schlusslicht des Umzugs.

Die Tradition des Krampuslaufs: Seit 2004 auch in München

Archivfoto mit Krampussen vor dem Ruffinihaus im Jahr 2006.
Archivfoto, RAW
Der erste Krampuslauf zum Münchner Christkindlmarkt fand am 12. Dezember 2004 statt.

Am 12. Dezember 2004 ließen rund 100 eindrucksvolle Gestalten in Fellkostümen und kunstvoll geschnitzten Holzmasken das alte Brauchtum auch in der Landeshauptstadt neu aufleben. Mit dabei waren auch Perchten, die weiblichen Begleiterinnen der Krampusse. Der Sternlauf wurde vom damaligen Fremdenverkehrsamt in enger Zusammenarbeit mit der ersten Münchner Krampus-Gruppe „Sparifankerl-Pass“ organisiert und von den Marktkaufleuten finanziert.

Alpenländische Tradition aus dem 16. Jahrhundert

Das Krampuslaufen geht auf eine 500 Jahre alte Tradition aus dem alpenländischen Raum zurück: Bereits im 16. Jahrhundert zogen die sogenannten „Klabaufs“ aus. Schüler, Kantoren und Schulmeister der Frauenkirche und von St. Peter verkleideten sich als Bischöfe und verursachten angeblich derartige Unruhen, dass die Polizei ausrücken musste. Der Brauch des Krampuslaufs erfreut sich heute bei jungen Leuten wieder großer Beliebtheit.

Der „Krampus-Lauf“, als traditionelles Brauchtum in Österreich und Bayern noch lebendig, sollte vor bösen Geistern schützen.

Aufwändige und teure Kostüme

Mitglieder vom Sparifankerl-Pass
Sparifankerl-Pass
Die Kosten eines Kostüms liegen zwischen 1.800 und 2.500 Euro. Hier Mitglieder vom Sparifankerl-Pass.

Die aufwändig gestalteten Kostüme werden jedes Jahr neu geordert und unterscheiden sich je nach Figur:

  • Die Perchten, die ursprünglich den Winter austreiben sollten, tragen 4 bis 10 Hörner, während die Krampusse eine Zweihornmaske kennzeichnet.
  • Die Kosten eines Kostüms liegen zwischen 1.800 und 2.500 Euro.
  • Aber nicht nur kostspielig ist so ein Krampus-Outfit, sondern noch dazu ganz schön schwer.
  • Eine Maske kann gut und gerne 10 Kilogramm auf die Waage bringen - kein Wunder, dass die Läufer*innen nach dem Krampuslauf ganz schön außer Puste sind.

Die erste Münchner Krampusgruppe: Sparifankerl-Pass

Organisator Tom Bierbaumer und Christkindlmarkt-Chef Clemens Baumgärtner
RAW, Jan Saurer
Organisator Tom Bierbaumer und Christkindlmarkt-Chef Clemens Baumgärtner

Die Münchner Krampusgruppe „Sparifankerl-Pass“ läuft seit 2004 alljährlich über den Christkindlmarkt. Der Gründer der 20 Männer umfassenden Gruppe, Tom Bierbaumer, möchte das alpine Brauchtum wieder in die bayerische Landeshauptstadt bringen und organisiert den großen Krampuslauf.

Das muss man zum Krampuslauf wissen

Die erste Münchner Krampusgruppe „Sparifankerl Pass“ betont, dass der Münchner Krampus ein lustiger Teufel sei, der auf dem Schaulauf hautnah zum Anfassen und Bestaunen zu sehen ist und nicht, um unartige Kinder zu rügen.

Beim Großen Krampuslauf ziehen zahlreiche Gruppen aus dem Alpenraum mit rund 300 Teilnehmer*innen durch die Altstadt.

Der Krampus ist der unheimliche Geselle an der Seite des gütigen Nikolaus. Während letzterer bei unartigen Kindern gerne mal ein Auge zudrückt, rasselt der Krampus lieber mit seiner Kette, um sich den nötigen Respekt zu verschaffen.

Erstmals wurden 2004 am Münchner Christkindlmarkt rund um den Marienplatz die Krampusse erwartet. Am Sonntag,12. Dezember ließen rund 100 dieser eindruckvollen Gestalten in Fellkostümen und kunstvoll geschnitzten Holzmasken mit dem 1. Münchner Krampus-Sternlauf altes Brauchtum neu aufleben.

Die Gruppen reisen aus dem Salzburger Land, der Steiermark, Tirol, Südtirol, dem Allgäu und bis aus Kötschach-Mauthen an. Eine Übersicht findet man beim Sparifankerl-Pass

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